Das Tagebuch wird verfasst von Petra Naeve, Pflegestelle von Liz.
18.10.2022: Gestern kam Liz von alleine morgens aus ihrer Box heraus, machte ihre Geschäfte und kam dann auf mich und die Hunde ziemlich unterwürfig und wuselig zu. Aber sie näherte sich freundlich. Und forderte vorsichtig Streicheleinheiten ein.
Während ich mit meinen Hunden draußen war, suchte sie sich einen Platz im Schlafzimmer, in einem großen Körbchen.
Schnell kam sie zu uns getippelt und schaute um die Ecke. Das ging eine Weile so und plötzlich entlud sich ihre Energie, indem sie bellend im Kreis lief. Für viele würde es wahrscheinlich den Anschein machen, dass sie völlig entspannt und in Spiellaune ist. Ich hingegen würde behaupten, es ist eher eine Art Übersprungshandlung, die sich entladen hat. Die Energie musste mal raus … der ganze Stress. Die Hunde und ich blieben ruhig und wuselten nicht noch mit oder stachelten sie gar an. Sie probierte dann eine neue Taktik und zwar lag sie so, das sie mich anschauen konnte und fiepte in den höchsten Tönen. Die armen Nachbarn…. 🙂
Aber weder die Hunde noch ich gingen auf das Verhalten ein, denn so beruhigte sie sich schneller. Danach schaute sich alles noch einmal an und schlüpfte dann in ihre Box, beobachtete uns und schlief wieder ein.
Heute am frühen Nachmittag beschloss ich auf die kleine Wiese vor dem Haus zu gehen. Dort stand sie dann wie angewurzelt und wir übten, einfach auszuhalten. Sie hatte viel Stress, welchen ich am Hecheln, Beschwichtigen und Zittern festmachte.
Ich trug sie danach wieder hinein. Wie zu erwarten, hat sie keinen Kot oder Urin abgesetzt und natürlich auch keine Leckerlis angenommen. Alles Indikatoren für zuviel Stress.